Arbeitszeiterfassung im Homeoffice – Digitalisierung trifft Rechtspflicht. Willkommen zum umfassenden Ratgeber rund um Arbeitszeiterfassung im Homeoffice. Der folgende Beitrag beleuchtet gesetzliche Hintergründe, praxisnahe Umsetzung, Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende, sowie die Integration in ERP‑Systeme wie das infosense ERP‑Modul zur Zeiterfassung. Zudem finden Sie FAQs, Best Practices und weiterführende Links.
1. Rechtliche Grundlagen & BAG‑Urteil
Nach dem Beschluss des Bundesarbeitsgerichts vom 13. September 2022 (Az. 1 ABR 17/22) besteht bereits jetzt eine Pflicht zur Arbeitszeiterfassung – auch im Homeoffice. Diese Pflicht leitet sich aus § 3 Abs. 2 Nr. 1 ArbSchG ab und wurde zuvor vom EuGH bereits 2019 bestätigt: Die Mitgliedstaaten müssen verpflichtende Mechanismen schaffen, in denen Beginn, Ende und Dauer der Arbeitszeit erfasst werden.
Weiterführende Quellen:
2. Zeiterfassungstypen im Überblick
Es lohnt sich, zwischen drei Modellen zu unterscheiden:
- Papier und Excel: Manuelle Stundenzettel, oft unzuverlässig und fehleranfällig .
- Insellösungen: Einzelanwendungen, die nur die Zeiterfassung bieten, aber meist keine Integration in Personalverwaltung ermöglichen .
- Webbasierte ERP-Systeme: Integrierte ERP-Lösung mit mobiler Zeiterfassung und zentraler Datenhaltung – ideal für Homeoffice-Szenarien und Auswertungen in Echtzeit.
3. Anforderungen laut EuGH & BAG
Die Systeme müssen „objektiv, verlässlich und zugänglich“ sein. Unternehmen können also selbst entscheiden, ob sie Plattform, App oder webbasiertes Tool einsetzen – Hauptsache, die gesetzlichen Vorgaben werden erfüllt.
4. Technische Umsetzungsmöglichkeiten
Moderne Systeme erlauben die Zeiterfassung über diverse Endgeräte:
- Smartphone und Tablet: Praktisch unterwegs oder mobil im Homeoffice.
- Desktop oder Browser-Zugang: Jeder Mitarbeitende kann sich über einen gesicherten Link einloggen und Zeiten eingeben; das wird z. B. im Rahmen des infosense ERP‑Moduls Arbeitszeiterfassung realisiert, bei aktivierten Benutzerrechten nur mit Start‑, Stopp‑ und Pausenangabe.
5. Webbasierte vs. Insellösungen
Einzelapps, die man zu Hauf am digitialen Markt findet, bieten zwar schnellen Einstieg, erfordern jedoch meist doppelte Stammdatenpflege und erschweren langfristige Auswertungen. Webbasierte ERP-Systeme hingegen bündeln Funktionen: Zeiterfassung, Auftrags- und Projektverwaltung in einem System.
6. Datenschutz und Compliance
Gerade im Homeoffice sind Datenschutzaspekte zentral: Systeme müssen DSGVO-konform sein und sichere Verschlüsselung bieten. Auch Aufbewahrungspflichten – etwa zwei Jahre Archivierung der Arbeitszeitdaten – sind bei der Auswahl einer Lösung zu beachten.
7. Vorteile für Arbeitgeber
- Rechtssicherheit durch digitale, nachvollziehbare Daten
- Echtzeitzugriff auf aktuelle Zeiten und Status
- Automatisierte Auswertungen, z. B. für Überstunden, Projektzeiten oder Abwesenheiten
- Synergieeffekte durch Integration mit webbasierten ERP/CRM-Systemen wie der infosense Unternehmenssoftware.
8. Vorteile für Mitarbeitende
- Flexible Zeiterfassung via Mobilgerät oder Desktop
- Transparente Pausenerfassung, keine Excel-Fehler
- Sichtbarkeit des eigenen Arbeitsstatus (anwesend/abwesend)
9. Automatisierung & Auswertung
Moderne Systeme schaffen eine automatisierte Verbindung zwischen Zeiterfassung, Auftragszeiterfassung, Projektabrechnung und mehr. Daten werden online zentral erfasst, analysiert und zeitnah ausgewertet – ideal für Reports und Managementübersichten.
10. Best Practices für Arbeitszeiterfassung im Homeoffice
- Einheitliche Richtlinien zur Zeiterfassung kommunizieren
- Regelmäßige Schulungen zur Nutzung des digitalen Tools
- Regelmäßige Reports (z. B. wöchentlich) zur Kontrolle und Transparenz
- Feedback-Schleifen, um Nutzerfreundlichkeit und Akzeptanz zu steigern
11. Herausforderungen & Lösungen
Häufige Stolpersteine: Datenschutzbedenken, Akzeptanzprobleme, Doppelpflege von Daten. Empfohlen: Einführung mit klarem Onboarding, DSGVO-konformer Toolwahl und zentraler Datenstruktur via ERP-System – so, wie das der infosense.
12. Ausblick: Gesetzesentwicklung & Zukunft
Ein kürzlich vorgelegter Gesetzesentwurf des Arbeitsministeriums sieht vor, die ausschließliche elektronische Arbeitszeiterfassung verpflichtend zu machen. Beginn, Ende und Dauer müssen künftig zwingend digital erfasst und für bis zu zwei Jahre archiviert werden. Unternehmen erhalten nach Inkrafttreten ein Jahr Zeit zur Implementierung einer digitalen Lösung.
Weiterführende Quellen:
Häufige Fragen (FAQ)
- Ist Arbeitszeiterfassung im Homeoffice Pflicht? Ja, laut EuGH und BAG bereits seit September 2022 verpflichtend.
- Welche Daten müssen erfasst werden? Beginn, Ende, Dauer der Arbeitszeit und Pausen – idealerweise über ein digitales System.
- Welche Systeme eignen sich? Webbasierte ERP-Systeme wie das der infosense bieten höchste Effizienz. Einzel-Apps (Insellösungen) sind möglich, aber weniger integrativ.
- Darf man Excel oder manuelle Zettel nutzen? Nur als Übergangslösung – langfristig nicht gesetzeskonform und fehleranfällig.
- Wie lange müssen Daten gespeichert werden? Zwei Jahre gemäß geplantem Gesetzesentwurf.
- Sind Datenschutzmaßnahmen erforderlich? Absolut: DSGVO-konform, verschlüsselte Speicherung und Zugriffskontrollen sind Pflicht.
Ausblick & Fazit
Die Arbeitszeiterfassung im Homeoffice ist längst kein trendiges Nice-to-have mehr – sie ist rechtlich vorgeschrieben, technisch machbar und bietet Unternehmen enorme Vorteile. Von Echtzeitdaten, über digitale Compliance bis hin zur Integration in ERP-Systeme: moderne Systeme schaffen Transparenz, Effizienz und Sicherheit.