Das Streckengeschäft (auch: Streckenhandel, Drop-Shipping) bezeichnet in der Logistik eine besondere Ausprägung des Handels. Dabei erwirbt der Händler Ware von einem Lieferanten und verkauft sie weiter an seinen Kunden, ohne je physischen Kontakt mit der Ware zu haben. Die Lieferung der Ware erfolgt also direkt vom Lieferanten an den Kunden; der Händler spart sich Lager- und Transportkosten.
Das Problem dabei ist, dass der Kunde Ware von jemandem erhält, den er überhaupt nicht kennt. Es soll schon vorgekommen sein, dass der Kunde die Warenlieferung zurückgehen ließ, weil er den Absender nicht kannte. Damit verliert der Händler alle Vorteile aus dem Streckengeschäft.
Die Lösung aus diesem Dilemma wäre, wenn der Lieferant Versandpapiere erstellen könnte, die in Design und Inhalt so aussehen, wie es sich der Händler gerne wünschen würde. Das würde zu einer sehr vorteilhaften Win-Win-Situation für Händler und Lieferanten führen:
- Der Händler spart sich immer noch die Lager- und Transportkosten
- Der Lieferant baut eine stabilere Verbindung mit dem Händler auf, die nicht mehr so leicht aufgelöst werden kann nur weil ein anderer Lieferant die gleiche Ware zu einem etwas günstigeren Preis anbietet.
M.E. können die Kosten für die Bereitstellung von händlerindividuellen Versandpapieren dem Händler in Rechnung gestellt werden. - Höhere Nachhaltigkeit, da die Ware nur ein Mal versendet werden muss.
Voraussetzung für die enge Kooperation zwischen Händler und Lieferant ist, dass die Lieferscheine in Ihrem ERP-System frei definiert werden können. Ideal dafür ist die Cloud Geschäftsapplikation für CRM und ERP iscrm, denn hier werden die Versandpapiere über sgn. Druckvorlagen generiert. Das versetzt Sie in die Lage, für jeden Händler die gewünschten Versandunterlagen zu erstellen – genau so, wie der Händler diese gerne hätte.
Lieferschein-Merkmale
Versandpapiere können komplexe Dokumente sein. Folgende Merkmal sollten – je nach Branche – beachtet werden können:
- Kunden- und Lieferanschrift sind unterschiedlich
- Lieferhinweise nach zeitlichen Einschränkungen
- Lieferhinweise nach verkehrstechnischen Besonderheiten
- Grösse/Volumen/Abmessungen der Versandpakete
- Gewicht der Sendung nach Netto, Tara und Gesamtgewicht
- Serien- und Chargennummern
- Zusatzdokumente wie Rechnung oder Auftrag. Diese sind meist bei internationalen Lieferungen erforderlich.
- QR- oder Barcodes mit den Artikelnummern
- EAN (Europäische Artikelnummer), bzw. GTIN (Global Trade Item Number)
Probleme im Streckengeschäft
Das grösste Problem im Streckengeschäft dürfte die Frage der Gewähleistung sein. Versäumt es der Händler, die Ware rechtzeitig zu untersuchen und die festgestellten Mängel gegenüber dem Lieferanten anzuzeigen, verliert er seine Gewährleistungsrechte (siehe HGB). Im Streckengeschäft kann der Händler aber nicht selber untersuchen und ist deswegen auf die Mithilfe des Kunden angewiesen. Lässt sich der Kunde mit der Untersuchung Zeit, verliert der Händler u.U. die Gewährleistung, da die Gerichte meist relativ humorlos kurze Fristen von wenigen Tagen für die Untersuchung ansetzen. Dieses Problem lässt sich nur durch entsprechende Vereinbarungen zwischen Händler und Lieferant lösen.